"Was sagst du - ein Terrorist?"

Denn, sieht so ein Terrorist aus? Ja. Dieser sympathische junge Mann, der passend zu seiner "Reise nach Jerusalem-Tour" in Safarioutfit die Bühne betritt, ist Alligatoah. Der Rapper, der sich gern als Terrorist ausgibt. Alles pure Selbstironie, versteht sich.

Noch vor ein paar Jahren war Alligatoah ein absoluter Geheimtipp und man kannte von ihm nur ein paar Videos auf YouTube, in denen Kaliba 69 und DJ Deagle - die sich Alligatoah übrigens nur ausgedacht hat - verkleidet mit schwarzen Skimasken über Counterstrike und religiösen Fanatismus rappen.

Aber seit er dieses Jahr sein Album "Triebwerke" und die Single "Willst du" veröffentlichte und so an die Spitze der deutschen Charts katapultiert wurde, kennt ihn fast jeder. Entsprechend voll war dann auch die Kantine und obwohl Alligatoah jetzt so bekannt ist, hat er sich große Mühe dabei gegeben, seine Fans gut zu unterhalten.

Neben Wanderschuhen und Safarihut gab es auch noch den Detektiv-Trenchcoat aus dem Video "Fick ihn doch" und, zumindest für ein paar Sekunden, war die legendäre Skimaske zu sehen. Zu seiner Unterstützung war Rapperkollege Battleboi Basti im Butleroutfit mit nach Augsburg gekommen, wo er nicht nur für Mineralwassernachschub auf der Bühne sorgte und dem Publikum die Zeit vertrieb, während Alligatoah die Verkleidung wechselte, sondern sogar im einen oder anderen Song zu hören war.

Die Show war durchaus turbulent. Neben Lichteffekten, Nebelmaschinen und Alligatoahs wechselnden Kostümen wurde auch ausführlich mit dem Butlerboi Basti diskutiert und passend zur Tour auf der Bühne Reise nach Jerusalem gespielt. Für einen Freund, der am Freitag Geburtstag hatte, ließ Alligatoah das Publikum "Happy Birthday" singen und für den Song "Rabenväter" tauchten plötzlich zwei Kinderwagen auf.

Musikalisch beschränkte sich Alligatoah nicht auf sein neustes und bisher erfolgreichstes Album "Triebwerke", sondern zeigte auch Ambitionen, den neuen Fans seine älteren Werke näherzubringen. Daher gab es einen Zusammenschnitt alter Lieder, begleitet mit Akustikgitarre. Es kamen also sowohl die Fans der ersten Stunde als auch die feierwütigen Augsburger auf ihre Kosten.

Das relativ frühe Ende hat wohl niemandem außer Alligatoahs offenbar schon etwas gereizten Stimmbändern gefallen. Wir wünschen gute Besserung und bedanken uns trotzdem für eine sehr gelungene Show. (Conny Aigner)

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