Zwei weitere Stolpersteine in Augsburg

79 Stolpersteine erzählen 79 Schicksale

Am Mittwoch, den 14. Mai wurden in Augsburg zwei weitere Stolperseine verlegt. Damit sind es nun insgesamt 79. Das Programm, insbesondere die musikalischen Beiträge, wurde erneut von sehr engagierten Schülerinnen gestaltet. Es ist sehr schön, dass es inzwischen eine kontinuierliche Kooperation mit Schulen gibt. Insbesondere einzelne Lehrkräfte der Gymnasien Maria Ward und Maria Stern unterstützen das Projekt seit Jahren.

Folgende NS-Verfolgte wurden dieses Mal geehrt:
SIGO BERHMEIMER wurde erstmals 1938 in Dachau interniert, konnte 1940 nach Frankreich fliehen, wurde dort erneut verhaftet und schließlich 1942 in Auschwitz ermordet. Nur wenige Mitglieder der jüdischen Familie überlebten. Eine von ihnen ist Brigitte Bernheimer aus Paris, Sigos Großnichte, die extra mit einer Dolmetscherin nach Augsburg kam und bewegende Worte an uns richtete. Der Stolperstein wurde vor Sigos letztem freiwilligem Wohnhaus in der Völkstraße 3 verlegt.

LENA SÜSS-SCHÜLEIN, geborene Marx, wurde als Jüdin 1942 deportiert und später ermordet. Ihr Großneffe Ernst Grube, heute Präsident der Lagergemeinschaft Dachau und Ehrenpräsident der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes Bayern, machte deutlich, warum Erinnerungskultur so wichtig ist, indem er Bezüge zum Hier und Heute herstellte. Der Stolperstein wurde vor Lenas letztem freiwilligem Wohnort in der Bahnhofstraße 7 verlegt.

Kontakt: initiativkreis@stolpersteine-augsburg.de
Homepage: https://stolpersteine-augsburg.de/

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